Künstelrgruppe Im Namen des Volkes

"West Side Story" nennen Julia Wilton, Jan Müller und Rasmus Engler ihre Ausstellung, mit der sie als bildende Künstelr in der Galerie WCW im beschaulichen Hamburg-Wilhelmsburg debutieren. "West Side Story" verweist in ihrem Zusammenhang weniger auf das innovative Musical als vielmehr auf die Rückbesinnung auf die Vorwendezeit, auf die grauen Achtziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland, als der neogermanische Größenwahn in grauen Klein- und Großstädten nur schwärte, nicht aber zum Ausbruch kommen konnte, als MP3 und Online-Chat noch nichtmals als Vokabeln existierten und Autofahrten nach West-Berlin noch zu interessanten Begegnungen mit Beamten der Deutschen Demokratischen Republik führten.
In ihrem immer leicht antiquiert wirkenden Duktus, mit ihrer geheuchelten Naivität und der vorgegaukelten Beliebigkeit mancher Werke verweisen Wilton, Müller und Engler auf eine Kultur, die sich zu einem völlig generischen Konglomerat aus Doofheit, Schwafelsucht und vor allem einem unangenehmen Hang, sich selbst viel zu ernst zu nehmen, entwickeln mußte. Die "Künstelrgruppe Im Namen des Volkes" steht für eine andere Lesart von Kunst und curriculum vitae ein - heiter, mit der großen Geste versanden.

12. April - 3. Mai 2008

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